Platz 7 bei internationalem Turnier in Italien
Frankfurt, Niederrad, Holzhecke 16, Mittwoch, 21:00 Uhr:
Eine Mannschaft, mitsamt Trainern und Eltern, trifft sich um diese Uhrzeit nicht, um unter Flutlicht zu trainieren oder gar ein Spiel zu bestreiten. Sie trifft sich um die schon lang geplante Reise nach Italien anzutreten, damit dort in Rimini, Riccione Fußball gespielt werden kann.
Koffer in den Kofferraum. Wir vergessen die Koffer bis zur Ankunft in Italien, aber nicht die Eltern zu verabschieden,
Ab in den Bus, die Türen fallen zu, wir fahren los. Zwei gemietete Busse und ein Auto als Vorhut Richtung Italien, die Autos der Eltern knapp dahinter Richtung zuhause. Die Wege trennen sich; wir sehen uns ja wieder in acht Tagen.
Rimini, Riccione, Hotel Eliseo, Donnerstag 11:00 Uhr:
Mit sporadisch einsetzendem Sonnenschein kommt die Mannschaft im Hotel Eliseo, welches für die acht Tage bezogen wird, gegen 11:00 Uhr an. Wir beziehen als Mannschaft das Hotel und erkunden mit Spaziergängen zusammen den Strand und die Umgebung. Von Fußball redeten wir erst abends, allmählich, denn wirklich wach wurde niemand, nach der anstrengenden Fahrt über Nacht. Wir waren gut angekommen: erster Tag.
Am nächsten Tag begann das Turnier mit einer Eröffnungsfeier, die von Furore und Trara gestützt wurde. In dem Stadion vom ortsansässigen Verein liefen für die Vereine, die aus einem jeweiligen Land kamen, die jeweiligen Nationalhymnen, die europäische Hymne und ironischerweise die Championsleague-Hymne. Einlaufen, Applaus des Publikums, Umlaufen des Platzes, Eidschwur für Fairness in den Spielen, eine Tombola, in der der SC Weissblau Frankfurt den zweiten Preis, also ein Satz T-Shirts mit KOMM MIT INTERNATIONAL Aufschrift, bekam. Am Ende der Eröffnungsfeier wurden die Mannschaften dazu aufgefordert einen riesigen Kreis um den ganzen Platz zu machen, damit eine genauso riesige La Ola Welle ihren Weg um den Kreis brechen konnte.
Um 15:40 betraten wir das erste Mal das Spielfeld. In unserer Gruppe waren 5 Mannschaften, zwei Spiele für den Donnerstag und den Freitag. Um 15:40 betraten wir das erste Mal italienischen Rasen, um darauf ein Spiel in einem offiziellen Turnier zu spielen…
…leider nicht erfolgreich: das Spiel ging 0:0 gegen Ludwigshafen aus, wobei wir zwar nicht das volle Potenzial unseres Könnens ausschöpften, aber trotzdem Chancen hatten, die wir leichtsinnig liegen ließen. Die Sonne schien, zu unserem Trost. Das zweite Spiel gewannen wir 3:0, mit Holzbeinen. Bälle versprangen, Bälle hoppelten, Bälle schlugen Löcher in die Löcher des Platzes. Wir schafften es trotz des eher schlechten Platzes ein ordentliches Spiel abzugeben, mit drei Toren, drei Punkte zu holen. Wir hatten vier Punkte geholt: zweiter Tag
Am nächsten Tag gab es um 7:00 Uhr Frühstück, die verlorenen zwei Punkte saßen mit uns am Frühstückstisch und lächelten uns an, sodass wir Druck verspürten. Über den ganzen Morgen saßen uns die verlorenen zwei Punkte im Nacken, kalt und grob. Im Spiel merkte man das auch; viele Fehlpässe, ungenaue Schüsse und unaufmerksame Verteidigung. Zu allem übel wusste der Tabellenführer der Gruppe die Fehler auszunutzen, also ging das Spiel 0:3 aus. Im letzten Gruppenspiel hatten wir selbst in der Hand, ob wir das Turnier im Halbfinale weiterführen dürften. Wegen einem individuellen Fehler verlor der SC Weissblau das Spiel 0:1. Die Mannschaft spielte besser, dominierte vor allem in der zweiten Halbzeit, doch sie war nicht zwingend, effizient genug, um das Spiel zu drehen. Mit hängenden Köpfen fuhren wir zum Hotel zurück und fuhren in die Altstadt von Rimini. Ein tragischer Tag für den Verein: dritter Tag.
Letztes Fußballspiel für uns, an einem Sonntag, gegen den Gastgeber im Spiel um den siebten Platz.
Wieder spielten wir auf dem unebenen Platz, diesmal gegen gut gegenhaltende Italiener, die einige gute Chancen erspielen konnten, alles war ausgeglichen, alles spannend. Als sich in den letzten Minuten die meisten auf Elfmeterschießen einrichteten, spielte der gerade eingewechselte Noah Yosef, der sechs Monate aufgrund eines Fußbruches nicht mehr gespielt hatte, einen langen Ball nach vorne. Die Übersicht von Timon Knapp auf den zum Einschuss bereitstehendem Valerio Zivkovic führte zum Tor. Danach war Schluss: 1:0 der Entstand.
Die nächsten Tage unternahm die Mannschaft einige Dinge: Ein gemeinsamer Ausflug nach San Marino, zu einer Gokart-Bahn, zum Laser Tag spielen und an den Strand.
Zum nächsten Jahr freuen wir uns wieder auf eine schöne Freizeit und hoffen auf eine bessere Platzierung im Turnier.
Ach ja… und unsere Eltern bekamen uns auch wieder zurück. Erwachsener denn je.